Buch

Sarah J. Maas // Crescent City III

Klappentext:

Bryce Quinlan hätte nie gedacht, einmal eine andere Welt als Midgard zu sehen, aber jetzt, wo es passiert ist, will sie nur noch zurück. Alles, was sie liebt, ist in Midgard: ihre Familie, ihre Freunde, ihr Gefährte. Als Gestrandete in einer fremden neuen Welt wird sie all ihre Cleverness benötigen, um wieder nach Hause zu kommen. Und das ist kein leichtes Unterfangen – denn woher soll sie wissen, wem sie vertrauen kann?

Hunt Athalar steckte in seinem Leben schon in zahlreichen ausweglosen Situationen, aber diese könnte die auswegloseste von allen sein. Nach ein paar kurzen Monaten, in denen er alle seine Träume wahr zu werden schienen, befindet er sich wieder in den Kerkern der Asteri, seiner Freiheit beraubt und ohne einen Hinweis darauf, was mit Bryce geschehen ist. Er will ihr unbedingt helfen, aber bis er sich aus den Fängen der Asteri befreien kann, sind ihm buchstäblich die Hände gebunden.

Buchinformationen:

OriginaltitelHouse of Flame and Shadow
Seitenzahl960
Altersempfehlungab 16 – 99 Jahre
Erscheinungsdatum07.03.2024
SpracheDeutsch
ISBN978-3-423-76477-3
Verlagdtv

Zusammenfassung:

Im offiziellen finalen Teil der Crescent City Reihe geht es hauptsächlich um den Kampf gegen die Astri. Doch zu Beginn der Geschichte befinden sich alle relevanten Charaktere an verschiedenen Orten. Bryce ist auf einer komplett Neuen Welt und versucht verzweifelt den Weg nach Hause zu finden. Hunt, Ruhn und Baxian sind gefangen in einem Verlies der Astri und kämpfen täglich um ihr Leben. Währenddessen befindet sich Ithan und die Hexenkönigin noch immer in Crescent City und versuchen dort die Bewohner zu beschützen. Auch wenn alle Charaktere an verschiedenen Orten sind, kämpfe dennoch alle für das gleiche Ziel: Die Astri zu vernichten. Dieser Kampf gegen die Astri könnte allerdings für jeden tödlich enden.

Meine Meinung:

Dieses Buch war unglaublich. Es hat mich grösstenteils sehr überzeugen können. Dieses Buch hatte unfassbar viel Inhalt und auch Tiefe, was dazu führte, dass es mich wirklich sehr emotional berühren konnte. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mich jemals ein Buch so sehr emotional mitgerissen hat wie dieses. Ich habe sogar von diesem Buch geträumt. Auch wenn das Buch mich vom Hocker gehauen hat, gab es dennoch ein paar Dinge, die mir eher weniger gefallen haben. Aus diesem Grund möchte ich schon mal vormerken, dass diese Rezension vielleicht etwas negativ wirken kann, obwohl mir das Buch sehr gefallen hat.

Nun beginnen wir mit dem Plot, der wie bereits erwähnt, sehr gefüllt war. Es geschahen unfassbar viele Dinge. Vor allem zu Beginn fand ich es sehr spannend, dass jeder Charakter eine andere Herausforderung überwältigen musste. Der Plot wurde gegen Mitte dann jedoch etwas schwächer. Es geschahen noch immer sehr viele Dinge, doch aus meiner Sicht wurden auch sehr viele Szenen beschrieben, die nicht wirklich spannend oder relevant waren. Ich war beispielsweise kein Fan von den Kapiteln aus der Sicht von Ithan und der Hexenkönigin. Dazu fand ich Tharion’s Kapitel auch eher weniger amüsant. Hingegen konnten mich die Kapitel von Bryce, Hunt und Ruhn sehr überzeugen. Aber auch ihre Kapitel wurden gegen Ende etwas schwächer.

– Hunt grinste. Ja, sie würden das gemeinsam durchstehen. Bis zum bitteren Ende. –

Im Allgemeinen fand ich das Ende nicht mehr ganz so aufregend wie der Beginn. Ich habe erwartet, dass es grosse Plottwist geben würde, doch alles was geschah, war vorhersehbar. Ich hätte mir beispielsweise gewünscht, dass die ACOTAR-Gang auch am Ende noch mitkämpfen wird, doch leider geschah das nicht. Die ACOTAR-Gang kam mir überraschenderweise auch irgendwie zu kurz im Buch vor. Ich habe gehofft, dass sie eine wichtigere Rolle in der Geschichte einnehmen, da in den vorherigen Büchern ständig ihre Welt angedeutet wurde. Was mich hingegen positiv überrascht hat, war, dass Bryce nur mit Azriel und Nesta (meinem Lieblingscharakter) wirklich Kontakt hatte. Ich hatte schon Angst, dass Rhysand und Feyre sich wieder in den Vordergrund drängen. Nebenbei fand ich sehr schön mit anzusehen, wie sich die Beziehung zwischen Nesta und Azriel intensiviert hat. Dazu hat es mich auch sehr gefreut, dass Nesta noch immer einen Teil ihrer Kraft besitzt. Nun ja, der Plot war im Allgemeinen gut und unterhaltsam. Es gab hier und da Dinge, die mir weniger gut gefallen haben, doch nichts, was mich extrem gestört hätte.

« Natürlich bedeutet sie mir etwas. Hast du eine Ahnung, wie schwer es ist, eine kompetente Assistentin zu finden? »

Das Beste an dem Buch sowie auch der Teil, der für mich am meisten Schwachpunkte hatte, waren die Charaktere für mich. Beginnen wir mit der Protagonistin Bryce. Wie jeder weiss, habe ich bereits seit Buch 1 meine Schwierigkeiten mit ihr gehabt. Versteht mich nicht falsch, Bryce ist ein unfassbar toller, humorvoller und loyaler Charakter. Sie ist irgendwie auf eine Art sehr einzigartig und auch einfach jemand, denn man irgendwann mögen muss. Sie gehört auch definitiv zu meinen Lieblingscharakteren. Sie besitzt jedoch einen Charakterzug, denn ich überhaupt nicht leiden kann. Ich nenne ihn den «Aelin Vibe». Bedeutet, dass sie dazu tendiert, immer alles alleine durchzuziehen und alle verurteilt, die nicht so denken wie sie. Dazu ist sie auch für meinen Geschmack etwas zu stark. Ich mag generell keine Charaktere, die allmächtig sind. Ab und zu ergibt es Sinn, dass gewisse Charaktere sehr viel Kraft besitzen, doch in Crescent City ergibt es meiner Meinung nach nicht viel Sinn. Bryce ist halb Mensch und halb Fae, wohingegen beispielsweise ihr Halbbruder kompletter Fae ist. Warum zum Henker ist sie so viel stärker als er? Nun ja, neben dem hatte ich auch an anderen Stellen meine Schwierigkeiten mit Bryce. Ich verstand ihren Hass gegenüber den Fae nicht wirklich. Ihr muss doch bewusst sein, dass nur weil ein paar Fae in der Vergangenheit und auch Gegenwart extrem egoistische Dinge abgezogen haben, es nicht automatisch heisst, dass die gesamte Spezies schlecht ist. In jeder Spezies gibt es nun mal Arschlöcher. Also entweder ist Bryce demnach unfassbar dämlich oder einfach extrem engstirnig. Ich tendiere eher auf den zweiten Punkt, denn ihre Engstirnigkeit zeigt sich auch in der Art und Weise, wie sie mit ihren Freund und speziell mit Hunt umgeht in diesem Buch.

« Du hast ja nicht mit ansehen müssen, wie deine Freunde Stück für Stück auseinandergenommen werden. »

Hunt sowie seine Freunde haben unfassbar viel durchgemacht, und da ist es verständlich, dass speziell Hunt, der bereits zum zweiten Mal in die Falle der Astri getreten ist, hinterfragt, ob es die Sache wirklich wert ist, wenn alle am Ende, die er liebt, sterben. Bryce und Hunt haben schon bevor Hunt und die anderen im Verlies gelandet sind, darüber diskutiert, ob der Kampf gegen die Astri das Risiko wert ist. Nebenbei fand ich sehr schön und auch realistisch, dass dieser Konflikt, der im zweiten Band nicht zu 100 % geregelt wurde, nun in diesem Buch nochmals ernsthaft zu Sprache kam. Denn zu Beginn des Buches merkt man, dass Hunt nicht zu 100 % auf der Seite von Bryce ist. Ich kann verstehen, dass Bryce sich alleine und im Stich gelassen fühlt. Was mir jedoch gefehlt hat, war ihre Empathie gegenüber Hunt und den anderen. Sie muss doch auch sehen, dass die Gefühle, die Hunt hat, berechtigt sind. Nachdem sie alle wieder an einem Ort waren, hat Bryce denn anderen keine Sekunde gegeben, um durchzuatmen. Im Gegenteil, sie hat Hunt mehrfach auf verschiedene Arten darauf angesprochen, dass er sich doch zusammenreissen soll. Dieses Verhalten fand ich nicht in Ordnung, doch ich kann nachvollziehen, weshalb sie wütend war. Wie erwähnt, hat sie sich einfach alleine gefühlt. Gegen Ende merkt man auch, dass sie ihr Verhalten reflektiert hat. Ich fand es unfassbar stark von ihr, dass sie sich bei Hunt entschuldigt hat. Bryce ist ein nun mal Charakter mit Fehler, und genau das macht sie für mich auch zu einem realistischen und guten Charakter.

– Er hat mich gelehrt, für diejenigen zu kämpfen, die man liebt. Ohne Rücksicht auf Verluste. –

Nun zu Hunt, der mich in diesem Buch wieder komplett überzeugen konnte. Hunt hat unfassbar viel durchgemacht und deshalb konnte ich auch komplett nachvollziehen, dass er die ganze Mission hinterfragt hat. Zumal er all das bereits schon einmal erlebt hat und es beim letzten Mal nicht gut geendet hat. Ich fand schön mit anzusehen, wie er dann gegen Ende sein Zögern und seine Angst abgelegt hat und wieder an Stärke gewonnen hat. Was ich schade fand, war das Hunt nicht mehr eigene Handlungsstränge hatte. Es hat sich bis zum Ende so angefühlt, als wären Hunt Bryce nicht ebenbürtig, was meiner Meinung nach einfach nicht stimmt. Hunt ist genauso stark und wichtig wie Bryce. Was ich toll fand, war, dass Hunt nun in diesem Buch auch eigene Herausforderungen zu überwältigen hatte. Zudem war es auch toll, dass wir endlich Einsicht in seine wahre Herkunft erhalten haben. Ich habe mir einfach mehr Hunt gewünscht. Hunt ist ganz eindeutig einer meiner Lieblingscharaktere. Er ist tiefgründig, lustig, loyal, stark und hat verdammte Engelsflügel. Es war vorherbestimmt, dass er einer meiner Lieblingscharaktere wird.

– In diesem Moment erfasste sie eine Woge der Nervosität. Hunt spürte es und nahm ihren Faden nahtlos auf. –

Ein weiterer Grund, weshalb ich Hunt und auch Bryce sympathisch finde, ist deren Beziehung. Die beiden passen so unfassbar gut zueinander. Auch wenn sie diesen Konflikt untereinander hatten, habe ich nie angezweifelt, dass die beiden sich nicht lieben. Diese beiden sind wirklich die Definition von wunderschöner Beziehung. Die Beziehung zwischen Ruhn und Lidia hingegen fand ich etwas schwach. Im zweiten Band, als die beiden sich kennengelernt hatten, fand ich sie wirklich süss, doch in diesem Buch fühlte sich ihre Beziehung etwas erzwungen an. Dazu fand ich es auch etwas over the top, dass die beiden nun auch Seelengefährten sind. Versteht mich nicht falsch, die beiden sind süss zusammen und auch als einzelne Charaktere spannend, doch irgendwie füllte sich das Ganze zu überstürzt an. Die Beziehung, die meiner Meinung nach etwas zu kurz kam, war die zwischen Hunt, Ruhn und Baxian. Alle drei sind gemeinsam durch die Hölle gegangen, da hätte ich mir gewünscht, dass dadurch ihre Beziehung enger wird. Um fair zu sein, es gab nicht wirklich Zeit dafür, Freundschaften zu pflegen, da sie sich in einem Krieg befanden. Dennoch hätte ich mir gegen Ende eine Bromance Szene zwischen den drei gewünscht. Vor allem Baxian und Ruhn hätten meiner Meinung nach, nachdem Verlies miteinander sprechen sollen. Komischerweise wurde der Fakt, dass Baxian Ruhn’s Hand abgebissen hat, nie mehr wieder erwähnt. Obwohl die Sache definitiv für beide sehr traumatisierend war.

– Freunde, Brüder oder was auch immer sie waren – er stand an Athalars Seite. –

Auch wenn ich zu jedem Charakter etwas Negatives sagen könnte, fand ich alle Charaktere, sogar die eher langweiligen wie Ithan, wirklich gut geschrieben. Alle hatten Schwächen und Stärken und alle sind mir ans Herz gewachsen. Vor allem natürlich Bryce, Hunt und Ruhn. Ich denke auch Baxian wäre bestimmt auch zu einem super Charakter geworden, wenn man auch aus seiner Sicht hätte lesen können. Was mir bei den Charakteren in diesem Buch im allgemeinen sehr stark aufgefallen ist, war, dass alle Charaktere denn Charakteren in Throne of Glass ähneln. Ich kann ungelogen jeden Charakter der Crescent City Reihe, einem Charaktere der Throne of Glass Reihe zuordnen. Dies hat mich ein klein wenig enttäuscht, da Sarah J. Maas eigentlich sehr gut individuelle Charaktere erfinden kann. Worin mich Sarah J. Maas in diesem Buch überhaupt nicht enttäuscht hat, war mit ihren Schreibstil und ihren Ideen. Ich habe mich während des Lesens ständig gefragt, wie es überhaupt möglich ist, das ein Mensch auf so tolle Ideen kommen kann und diese dann noch so schön schriftlich festhalten kann. Sie ist wirklich die Queen of Fantasy.

Fazit:

Wie schon zu Beginn der Rezension erwähnt, habe ich viele kleine negative Punkte aufgezählt, doch eigentlich fand ich dieses Buch wirklich unfassbar gut. Es hat mich zum Nachdenken, zum Weinen und zum Lachen gebracht. Ein Buch, das so was auf die Reihe kriegt, kann ja nur fast ein Meisterwerk sein.

Izzamuzzic, Shootout (Slowed + Reverb)

« Hey »

sagte er mit rauer Stimme und brennenden Augen.

Bryce drückte seine Hand und ihre Augen glätzen feucht.

«Hey»

Reihenfazit:

Nach etwas weniger als 3 Jahren ist meine Reise durch das Crescent City Universum (im Moment) zu Ende. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich das erste Buch der Reihe gelesen habe und überwältigt war. Das Buch hat ungelogen den Kurs meiner Lesekarriere beeinflusst. Es hat mich extrem geprägt. Auch die darauffolgenden Büchern haben mich sehr berührt. Diese Reihe ist mir so sehr ans Herz gewachsen. Ich liebe alles darin, den einzigartigen Weltenaufbau, denn unfassbar guten Plot, die exzellent beschrieben Beziehungen und vor allem natürlich die tollen und vielseitigen Charaktere. Ich kann wirklich jedem Fantasyliebhaber diese Reihe empfehlen. Sie ist nicht ohne Grund meine Lieblingsfantasyreihe. Ich hoffe so sehr, dass es noch weitere Bücher aus diesem Universum geben wird.

Liebe macht alles möglich.

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